2. JAHR - Das Aufbauseminar

für Fortgeschrittene

Die Selbstbegegnung in der Einzelpraxis

Sich zu einer reifen Persönlichkeit entwickeln

Das Aufbauseminar in 5 Modulen dient dem therapeutischen Training derICH-orientierten Identitätstherapie.

Der Fokus ist die Entwicklung der eigenen therapeutischen Fähigkeiten, um körperliche und psychische Traumaintegrationsprozesse verstehen und verantwortungsvoll, achtsam und mitfühlend begleiten zu können.

Die diversen Bodenanker (Filze, Stofftiere, Kissen, Gegenstände, Holzfiguren usw.) dienen als Platzhalter für innere Anteile und Personen. Durch Assoziation und Projektionen können innere psychische Dynamiken für den Klienten wahrnehmbar und erlebbar gemacht werden. Dazu verwende ich in meiner Arbeitsweise die Technik des zirkulären Fragens und Elemente aus der Imaginationstherapie.

Das gibt dem Klienten die Möglichkeit innerlich die Perspektive zu wechseln zwischen seinen Wahrnehmungen, Gefühlen und Gedanken und dem ICH und Selbstanteilen als (Bodenanker-)Gegenüber. Es entsteht ein Dialog zwischen dem Klienten und seinen inneren Anteilen. Auf diesen Weg können die inneren psychischen Beziehungsdynamiken, die sich schon in der frühen Kindheit in der eigenen Psyche verankert haben, erforscht, aufdecken, verstanden und durch Selbtmitgefühl gewandelt und integriert werden. Das gibt die Möglichkeit die Konflikte und Probleme zu erkennen, die sich im täglichen Leben und den vielfältigen Beziehungen im Heute zeigen.

Durch activ-Begleitung, Supervision und Übungen in Kleingruppen wird der Umgang und die Kunst der Begleitung von den Teilnehmern anhand eigener Anliegen intensiv geübt. 


Theoretische Inhalte

  • Das Anliegen und der Anliegensatz – Das Tor des Unbewussten: Was verbirgt sich hinter den einzelnen Worten des Anliegensatzes und was ist der tiefere Sinn des Anliegens
  • Bewegungen der Psyche im Anliegensatz erkennen
  • Möglichkeiten und Grenzen der Identitätstherapie
  • Identifikationen und Täterintrojekte, Glaubenssätze
  • Die Neurobiologie des Traumas und Auswirkungen traumatischer Erlebnisse auf Körper, Psyche und Emotionen
  • Die Polyvagaltheorie (soziales Nervensystem) von Steven Porges als neurobiologisches Zentrum des Rückbindungsprozesses verdrängter und abgespaltener Anteile und als Grundlage der Traumaintegration
  • Die Körpersprache sehen und verstehen lernen

Die Schritte der Traumatherapie:

  1. Schritt: Stabilisierung durch Aufbau von Ich-Strukturen und Entwicklung hin zur Fähigkeit dualer Selbstwahrnehmung (Gegenwart und Vergangenheit). Begleiten von ICH-Integrationsprozessen in der Einzelpraxis
  2. Schritt: Aufdeckung und Begegnung der real erlebten Lebensgeschichte
  3. Schritt: Traumaintegration durch Anbindung der traumatisierten Kindanteile ans Hier und Jetzt

Weitere Themen der 5 Module

  • Schutz-, Abwehr- und Überlebensstrategien
  • Verdrängung, Spaltung und Dissoziation
  • Innere und äußere Täter-Opfer-Dynamik, Täterintrojekte
  • Innere und äußere Ressourcen
  • Langzeitbegleitung von Klienten
  • Umgang mit Übertragungen und Gegenübertragungen
  • Früherkennung und Umgang mit Dissoziations- und Retraumatisierungsvorgängen
  • Umgang mit Stellvertreterrollen und Stellvertretern in Gruppenaufstellungen

Praktische Inhalte

  • Üben von Prozessbegleitung im Einzelsetting in Kleingruppen unter Supervision und activ-coaching
  • Üben von verschiedenen Methoden der Aufstellung mit unterschiedlichen Bodenankern in der Einzelpraxis
  • Mischung von Stellvertretern in Kleingruppen in Kombination mit Bodenankern
  • Gesprächsführung mit Klienten in der Einzel- und Gruppenpraxis
  • Therapeutisches Achtsamkeits- und Feinfühligkeitstraining in Kleingruppen
  • Kognitive versus empathische Gesprächsführung
  • Erkennen und Verstehen von inneren psychischen und körperlichen Vorgängen während der Selbstbegegnung
  • Unterstützen der Aufstellungs-Interaktion des Klienten durch feinfühlige Spiegelung, Mentalisierung und Psychoedukation
  • Erkennen und Regulierung von dissoziativen Reaktionen des Klienten während der Aufstellung